Pornos sind keine neue Erfindung. Die gab es schon als deine Eltern jung waren. Was sich geändert hat, ist die Einfachheit, mit der man Zugang zu pornographischen Inhalten hat, das Ausmass des verfügbaren Angebotes und die Tatsache, dass man mit Pornos in Kontakt kommt, auch wenn man dies nicht wünscht.
Das Internet ist die erste Anlaufstelle für Pornografie geworden. Im Internet findet man unzählige Filme, Fotos und Zeichnungen, die Sex zwischen Menschen zeigen.
Anders als bei Liebesfilmen geht es bei Pornos fast immer nur und ausschliesslich um Sex. Die Geschlechtsorgane sind die Hauptdarsteller. Gefühle wie Liebe, Zärtlichkeit, aber auch Unsicherheit und Angst, die ebenso zum realen Sex gehören, finden in Pornos meistens keinen Platz.
Wer schon verliebt war, weiss: Mal fühlt man sich himmelhoch jauchzend, auf rosaroten Wolken schwebend und dann am Boden zerstört und zu Tode betrübt.
Weil Pornos vorwiegend sexuelle Fantasien abbilden und nur dazu dienen die Zuschauer/-innen zu erregen, können sie mit der Realität nicht mithalten. Viele Jugendliche wissen dies und können zwischen Pornos und realem Sex unterscheiden. Deswegen sind negative Auswirkungen als Folge des Pornokonsums selten.
Nicht alle, aber viele Jugendliche haben sich schon Pornos angeschaut. Jungs etwas häufiger als Mädchen. Die Reaktionen sind unterschiedlich: Junge Frauen finden Pornos eher abstossend und lehnen sie ab. Sie mögen auch das Verhalten der Frauen in Pornos und ihre Körper nicht. Im Gegensatz zu den Mädchen finden Jungs Pornos eher erregend. Das sind aber nur Trends und wie immer gibt es individuelle Unterschiede.
Der Umgang mit Pornos ist gesetzlich geregelt und es ist wichtig, darüber informiert zu sein, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.
Man unterscheidet zwischen legaler und illegaler Pornografie:
Legale Pornografie zeigt gewaltfreien Sex von Personen, die mindestens 18 Jahre alt sind. Dabei geht es um Sexualpraktiken, wie Selbstbefriedigung, Oral-, Vaginal- und Analverkehr.
Für legale Pornografie gilt: Wenn du noch nicht 16 Jahre alt bist und einen legalen Porno schaust, dann machst du dich nicht strafbar. Du kannst aber wirklich Ärger kriegen, wenn du einen Pornofilm oder ein Sex-Foto einem Kollegen oder einer Kollegin z.B. mit dem Smartphone zeigst bzw. weiterschickst, der/die unter 16 Jahre alt ist.
Im Gegensatz zur legalen Pornographie zeigt die illegale Pornografie Sexszenen mit Kindern, mit Tieren oder mit Gewalt. Der Konsum, Besitz, Download und die Weitergabe illegaler Pornographie ist für alle Altersgruppen verboten und strafbar.
Jugendliche kommen in Kontakt mit Pornografie auch wenn sie dies nicht wollen. Dagegen kann man fast nichts tun: Es gibt so viele Anbieter, die ihre Sex-Videos und -fotos auf Servern ausserhalb der Schweiz gespeichert haben und für die Justiz unerreichbar sind.
Wenn du zufälligerweise auf die Inhalte einer Website mit illegalen oder verletzenden Inhalten stösst, klicke weg und lösche den Cache des Browsers.
Und wenn dich das Gesehene verunsichert oder erschreckt, dann ist es gut, darüber mit Freunden oder Erwachsenen zu reden oder auch Hilfe z.B. bei der Telefonberatung 147 zu suchen.
Es gibt Jugendliche, die regelmässig, sogar täglich, Pornos anschauen. Sind sie deswegen süchtig? Haben sie ein Problem? Brauchen sie Hilfe?
Der tägliche Konsum von Pornografie reicht nicht aus, um jemanden als pornosüchtig zu bezeichnen. Der Verdacht auf Pornosucht besteht erst, wenn neben dem häufigen Konsum eine oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllt sind:
Kennst du eine Person auf die eine oder mehrerer dieser Aussagen zutreffen? Oder fühlst du dich selbst angesprochen?
Pornosucht ist eine Suchtform und sie kann mit Unterstützung einer Fachperson geheilt werden. Sexuelle Beratungsstellen, die Hilfe anbieten, findest du hier: www.sante-sexuelle.ch/beratungsstellen
Zum Thema Pornografie, egal ob im Internet, in einem Sexshop, in einem Nachtclub oder an einem Kiosk, gibt es noch einiges zu berichten. Für Interessierte: feel-ok.ch bietet zu diesem Thema eine ganze Rubrik